- Kernwaffentest
- Kernwaffentest,Zündung eines atomaren Sprengkopfes im Rahmen der Entwicklung eines Kernwaffentyps zur Überprüfung seiner Funktionsfähigkeit und Wirkungsweise. Neben den herkömmlichen Testmethoden, bei denen ganze Kernwaffen zur Explosion gebracht werden, gibt es »hydronukleare Tests«, bei denen nur vergleichsweise geringe Mengen von Kernenergie freigesetzt werden, die von einigen Kilogramm TNT bis zu einigen Hundert Tonnen TNT Sprengkraft reichen können. Bei diesen Experimenten findet ebenfalls eine - jedoch etwas verlangsamte - Kettenreaktion statt. Darüber hinaus gibt es »hydrodynamische Tests«, in denen der chemische Sprengstoff, der den aus Plutonium hergestellten Hohlkörper einer Kernwaffe umgibt, aus dieser herausgenommen und zur Explosion gebracht wird. Dabei kommt weder Uran noch Plutonium zum Einsatz. Schließlich besteht die Möglichkeit, Kernwaffentests durch Computersimulation durchzuführen. Die genannten Testformen erschweren bei den Verhandlungen über ein umfassendes Teststoppabkommen eine Einigung darüber, was der Begriff »umfassend« beinhalten soll.Im Vorfeld der Konferenz, bei der 1995 über die unbegrenzte Gültigkeit des Kernwaffensperrvertrags verhandelt wurde, verzichteten die anerkannten Kernwaffenmächte USA, Russland, Großbritannien und Frankreich ab 1993 auf Kernwaffentests; die Volksrepublik China nahm 1994 ihre Tests wieder auf. Nach der Konferenz führte Frankreich unter Präsident J. Chirac Ende 1995/Anfang 1996 auf dem Mururoa-Atoll noch sechs Kernwaffentests durch, die erst nach weltweiten Protesten beendet wurden.
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Kẹrn|waf|fen|test, der: Kernwaffenversuch: Die USA haben am Sonnabend auf dem Versuchsgelände im US-Bundesstaat Nevada einen weiteren unterirdischen K. durchgeführt (BNN 30. 12. 85, 1).
Universal-Lexikon. 2012.